Eine der Quellen des Qigong ist neben dem Daoismus und dem Konfuzianismus der Buddhismus. Letzterer gilt als vergleichsweise pessimistisch – die erste seiner „Vier edlen Wahrheiten“ sieht das Leben als Leiden. Dies sei nicht gerade eine frohgemute Sichtweise auf das Dasein, meint der Sinologe Karl-Heinz Pohl in der Einladung zu seinem Vortrag „Was gibt es eigentlich zu lachen im Buddhismus?“.
Auf seinem Weg nach China machte der Buddhismus demnach eine auffällige Entwicklung durch: Denn nun anders als in seiner früheren Geschichte in Indien trifft man im chinesischen Kontext – zumindest gelegentlich – auf das Phänomen des Lachens.

Dies wird Pohl im Juli in Uelzen anhand einiger ausgewählter Kunstobjekte illustrieren, und zwar folgender:
1. Die Geschichte der „Drei Lachenden am Tigerbach“, wobei es sich bei einem von ihnen um Huiyuan handelt, den Gründer der Weißen Lotos Gesellschaft im frühen chinesischen Buddhismus.
2. Das Lachen des angeblichen Chan-Anhängers Hanshan („Kalter Berg“) aus der Tang-Zeit.
3. Die Popularität des lachenden Buddhas in der chinesischen Ikonographie.
4. In einem abschließenden Teil geht es um moderne Literatur: ein Buch mit dem Titel „Das Lachende Sutra“ von Mark Salzman (dem bekannten Autor von „Eisen und Seide“). In der Behandlung des Lachens in seinem sehr humorvollen, nach der Vorgabe des berühmten Klassikers „Die Reise nach Westen“ modellierten Buches scheint das wahre Lachen der Befreiung im Buddhismus auf.
Pohl ist Professor für Sinologie an der Uni Trier. Zu seinen Arbeitsgebieten zählen der kulturelle Dialog zwischen China und dem Westen sowie chinesische Literatur und Geistesgeschichte.
Der Vortrag „Was gibt es eigentlich zu lachen im Buddhismus?“ findet am Samstag, dem 2. Juli 2016, um 18:30 Uhr statt. Ort: Psychiatrische Klinik Uelzen, An den zehn Eichen 50, 29525 Uelzen. Eintritt fünf Euro.
Weitere Informationen gibt es bei der Medizinischen Gesellschaft für Qigong Yangsheng: Telefon 0228-696004, info@qigong-yangsheng.de und qigong-yangsheng.de .