Unendliche Nuancen in Grau

Die Jahrhunderte alte chinesische Malerei fasziniert heute noch viele Betrachter. Westlichen Kunstfreunden ist die Landschaftsmalerei gleichwohl manchmal rätselhaft, kommt ihnen gar geheimnisvoll vor. Die Sinologin Alexandra von Przychowski gibt mit einem Online-Vortrag eine Einführung in die chinesische Malerei, die neben der Schriftkunst als besonders edel geschätzt wurde. „In der Natur, so glaubte man, offenbarten sich die höchsten Prinzipien des Kosmos, und nur durch die persönliche Erfahrung der Natur könne man diese Wahrheit intuitiv erfassen“, heißt es in der Einladung Medizinischen Gesellschaft für Qigong Yangsheng zu dem kostenfreien Vortrag am 25. September um 18.30 Uhr.

Mei Qing (1623–1697) war Maler, Kalligraph und Dichter während der Qing-Dynastie. (Bild: Metropolitan Museum of Art, Bequest of Marie-Hélène and Guy Weill, in honor of Maxwell K. Hearn, 2015. Public Domain)

Malerei und Schriftkunst wurden demnach von Mitgliedern der gebildeten Oberschicht für Ihresgleichen geschaffen. Die Maler waren selbst oft einflussreiche Beamte und pflegten einen bewusst amateurhaften Malstil. Als Mittel dienten ihnen Pinsel und Tusche. Mit ihren unendlichen Nuancen an Grautönen galt die Tusche als geeignet, die tiefere Bedeutung einer Darstellung hervor scheinen zu lassen, wie es in der Einladung weiter heißt. Der chinesische Pinsel ermögliche variantenreiche Strichführungen und erlaube dem Maler, seine ganz persönliche Ausdrucksweise zu entwickeln.

Alexandra von Przychowski ist Sinologin und arbeitet als Kuratorin für die Kunst Chinas und der Himalaya-Region am Museum Rietberg in Zürich. Über die Ausstellung „Sehnsucht Natur“ gibt es auf der Website auch ein Video.

Wie man sich für den Vortrag über die Plattform Zoom anmelden kann und wie die Teilnahme genau funktioniert sowie weitere Infos finden sich unter Qigong Yangsheng.

Wer noch mehr über chinesische Malerei wissen will, kann sich etwa im Metmuseum umsehen. Oder hier auf diesem Blog mehr über den Pinselstrich erfahren.